„Archiv und Storage sind sehr aktuelle Themen, denn wir sind von ungeheuren Datenmengen umgeben, die im Internet gespeichert sind und deren Zukunft noch ungeklärt ist. Darüber hinaus ist es nicht nur das Speichern und Erinnern, Abrufen, Einschreiben und vor allem dessen Druckfähigkeit was mich an dem Schieferkalkstein so fasziniert – während des Aufenthaltes in der Spielkartenfabrik begriff ich, dass das Vorbereiten des Steines für den Druck eine bildhauerische Maßnahme ist. Deshalb konnte ich mich von dem konventionellen „Druckdenken“ lösen und Lithographiesteine als Objekte und kleine Skulpturen entwickeln und bearbeiten… Das ist die Haupterkenntnis.“ Marie Jeschke
2017 war Marie Jeschke aus Berlin zu Gast im LABOR. Die Künstlerin gehört zu einer Generation, für die soziale Medien, das Internet und die digitale Kultur selbstverständlicher Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit sind. Sie äußert sich in zahlreichen Medien, darunter Fotografie, Skulptur, Installation und Video. Zudem ist sie in verschiedenen Kollektiven aktiv, wie mit Raik Zimmermann als MAIK Alles Gute. Die Frage danach, wie soziale, kulturelle und gesellschaftliche Bedingungen die Persönlichkeit formen ist in ihrem Werk zentral. Darum bewegt sie sich inhaltlich und visuell immer wieder zwischen Erinnerung, Gegenwart und Zukunft.
Besonders die Fähigkeit der Lithosteine, sich immer wieder in den Dienst neuer gestalterischer Vorhaben zu stellen, faszinierte Marie Jeschke. Die Entstehungsgeschichte der Erde und der Menschen ist in dem Stein abgelagert, was Einschlüsse u.a. von Fossilien beweisen. Sie hat eine Lithographie erstellt, wichtiger ist für sie aber, den Stein selber als komplexes Symbol einer kollektiven Geschichte von Denken und Handeln in ihren Installationen zu verwenden. Erstmalig wird der Stein in einer Gruppenausstellung Ende November im Le Wonder/ Liebert in Paris zu sehen sein.
Lithographie, auch Steindruck genannt, basiert auf einer Erfindung von Alois Senefelder aus dem Jahr 1798. Im 19. Jahrhundert war es das einzige Druckverfahren, das größere Auflagen farbiger Drucksachen ermöglichte. Somit war der Steindruck auch in den Stralsunder Spielkartenfabriken das Standarddruckverfahren. Der Steindruck gehört zu den Flachdruckverfahren und basiert auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser. Ein feuchter, vorher mit einer Zeichnung seitenverkehrt versehener Stein, wird mit fetthaltiger Farbe eingewalzt. Die Farbe wird an den nicht zu druckenden Stellen abgewiesen. Nur die Flächen der Zeichnung, die aufwendig auf dem Stein fixiert sind, werden gedruckt, weil hier Fett auf Fett trifft. Wird der Stein nun mit einem halbfeuchten Papier bedeckt, wird die Zeichnung durch hohen Pressdruck vom Stein auf das Papier übertragen.
1982 in Rostock geboren, 2002–2005 Studium Modejournalismus und Medienkommunikation, Akademie für Mode und Design, Hamburg; 2006–2012 Bachelor und Masterstudium Sonderschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Inklusion, u.a. bei Prof. Karl Ernst Ackermann, Humboldt Universität Berlin; 2006–2012 Studium der Bildenden Kunst bei Prof. Ursula Neugebauer, Universität der Künste, Berlin; 2013–2014 Meisterschülerin, Universität der Künste; Seit 2014 Künstlerische Leiterin von Mindscape Universe, Berlin; Seit 2012 Mitbegründerin und Mitglied von MAIK Alles Gute, Berlin, Leipzig, Miami; Seit 2016 temporäre Kooperationen mit Anja Langer, Berlin. Marie Jeschke wird von der Galerie L‘étrangè, London [UK] vertreten.
mariejeschke.de
maikallesgute.com
letrangere.net
„Archiv und Storage sind sehr aktuelle Themen, denn wir sind von ungeheuren Datenmengen umgeben, die im Internet gespeichert sind und deren Zukunft noch ungeklärt ist. Darüber hinaus ist es nicht nur das Speichern und Erinnern, Abrufen, Einschreiben und vor allem dessen Druckfähigkeit was mich an dem Schieferkalkstein so fasziniert – während des Aufenthaltes in der Spielkartenfabrik begriff ich, dass das Vorbereiten des Steines für den Druck eine bildhauerische Maßnahme ist. Deshalb konnte ich mich von dem konventionellen „Druckdenken“ lösen und Lithographiesteine als Objekte und kleine Skulpturen entwickeln und bearbeiten… Das ist die Haupterkenntnis.“ Marie Jeschke
2017 war Marie Jeschke aus Berlin zu Gast im LABOR. Die Künstlerin gehört zu einer Generation, für die soziale Medien, das Internet und die digitale Kultur selbstverständlicher Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit sind. Sie äußert sich in zahlreichen Medien, darunter Fotografie, Skulptur, Installation und Video. Zudem ist sie in verschiedenen Kollektiven aktiv, wie mit Raik Zimmermann als MAIK Alles Gute. Die Frage danach, wie soziale, kulturelle und gesellschaftliche Bedingungen die Persönlichkeit formen ist in ihrem Werk zentral. Darum bewegt sie sich inhaltlich und visuell immer wieder zwischen Erinnerung, Gegenwart und Zukunft.
Besonders die Fähigkeit der Lithosteine, sich immer wieder in den Dienst neuer gestalterischer Vorhaben zu stellen, faszinierte Marie Jeschke. Die Entstehungsgeschichte der Erde und der Menschen ist in dem Stein abgelagert, was Einschlüsse u.a. von Fossilien beweisen. Sie hat eine Lithographie erstellt, wichtiger ist für sie aber, den Stein selber als komplexes Symbol einer kollektiven Geschichte von Denken und Handeln in ihren Installationen zu verwenden. Erstmalig wird der Stein in einer Gruppenausstellung Ende November im Le Wonder/ Liebert in Paris zu sehen sein.
Lithographie, auch Steindruck genannt, basiert auf einer Erfindung von Alois Senefelder aus dem Jahr 1798. Im 19. Jahrhundert war es das einzige Druckverfahren, das größere Auflagen farbiger Drucksachen ermöglichte. Somit war der Steindruck auch in den Stralsunder Spielkartenfabriken das Standarddruckverfahren. Der Steindruck gehört zu den Flachdruckverfahren und basiert auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser. Ein feuchter, vorher mit einer Zeichnung seitenverkehrt versehener Stein, wird mit fetthaltiger Farbe eingewalzt. Die Farbe wird an den nicht zu druckenden Stellen abgewiesen. Nur die Flächen der Zeichnung, die aufwendig auf dem Stein fixiert sind, werden gedruckt, weil hier Fett auf Fett trifft. Wird der Stein nun mit einem halbfeuchten Papier bedeckt, wird die Zeichnung durch hohen Pressdruck vom Stein auf das Papier übertragen.
1982 in Rostock geboren, 2002–2005 Studium Modejournalismus und Medienkommunikation, Akademie für Mode und Design, Hamburg; 2006–2012 Bachelor und Masterstudium Sonderschulpädagogik mit dem Schwerpunkt Inklusion, u.a. bei Prof. Karl Ernst Ackermann, Humboldt Universität Berlin; 2006–2012 Studium der Bildenden Kunst bei Prof. Ursula Neugebauer, Universität der Künste, Berlin; 2013–2014 Meisterschülerin, Universität der Künste; Seit 2014 Künstlerische Leiterin von Mindscape Universe, Berlin; Seit 2012 Mitbegründerin und Mitglied von MAIK Alles Gute, Berlin, Leipzig, Miami; Seit 2016 temporäre Kooperationen mit Anja Langer, Berlin. Marie Jeschke wird von der Galerie L‘étrangè, London [UK] vertreten.
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Jugendkunst e.V.
Katharinenberg 35
18439 Stralsund
Projektleitung Unterdruck:
Susanne Burmester
Mobil: +49 151 42446638
susanne[at]jugendkunst.de
Design:
Marie Lautsch
Fakten sind heute im Internet jederzeit verfügbar. Aber wie können die Geschichten, aus denen Geschichte besteht, erzählt werden? Was verbirgt sich hinter dem Sound der Maschinen? Welche kreativen Potentiale bergen traditionelle Druckverfahren? All dies untersucht das Projekt UNTERDRUCK.
Bis Ende 2019 werden wir innovative Vermittlungsangeboten für die Spielkartenfabrik Stralsund entwickeln und ein Archiv erzählter Geschichte aufbauen. Zu LABOR laden wir Künstlerinnen und Künstler dazu ein, unser Denken nachhaltig „unter Druck“ zu setzen. Mit neuen Partnern entwickeln wir Projekte für die Zukunft.